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Zoo Basel, Haus Gamgoas, Neugestaltung Eingangsbereich
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Zoo Basel, Haus Gamgoas, Neugestaltung Eingangsbereich
Auftraggeber: Zoo Basel
Planender Architekt: Peter Stiner, Architekt, Basel
Ausführung + Konzept Lehmbau: degen hettenbach & partner
Verantwortlicher Ausführung: Rainer Hettenbach
Partner Lehmbau: Georg Paul, Lehmbau, Laufen / Marc Hübner, Lehmwerk.ch, Dornach/Seewen SO
Team: 5 Praktikanten / 2 Männer, 3 Frauen
Partner Holzlieferung: Sägerei Albiez, Rheinfelden
Ausführung: Anfang November bis Anfang Dezember 2017
Detailbeschrieb
Der Zoo Basel trat mit dem planenden Architekten Peter Stiner an uns heran, um zu evaluieren,
ob eine Eingangs-Neugestaltung in Stampflehm, in Anlehnung an das Etoscha Haus (Baujahr 2000)
realisierbar sei. Lehm als Gestaltungsmittel wurde gewählt, weil der bisherige Eingangsbereich
mit den gestalteten Metall-Wellenwänden korrodiert war und weil dieser Bereich immer stark
Feuchtigkeits-beschlagene Verglasung aufwies. Die Neugestaltung sollte dieses Beschlagproblem
auffangen helfen. Lehm ist dafür wirklich das Material, neben der weiteren positiven Eigenschaft,
die Raumakustik dramatisch zu verbessern.
Nach eingehender Diskussion wurde schnell erkennbar, dass in einer gebauten Situation mit den
rundum-Einschränkungen, Stampflehm sehr kostentreibend sein würde.
Wir schlugen vor, in Anlehnung an die Bauweise der Gamgoas-Trockensavanne in Namibia,
eine traditionelle Lehmbautechnik zu wählen und diese gleich selber zu realisieren.
Bilder wurden zu Hilfe genommen und schnell war Einigkeit erreicht, diesen Weg zu planen.
Es wurde im Herbst 2016 ein Angebot erstellt und die ungefähre Bauzeit definiert.
Im September erhielten wir dann den Zuschlag, die Arbeiten auszuführen und zwar so schnell
wie möglich im November 2017. Mit der Übergabe des Auftrages verlangte der Zoo Basel,
dass gebautes Muster und Vorschläge zu Handverputzen in Textur und Farbe geliefert werden.
Nachdem die Richtung aufgrund der Vorentscheide gegeben war, konnte auch der Auftrag zügig
umgesetzt werden.
Ausführung: Anfang November wurde in Wahlen bei Laufen frischer und geeigneter Aushublehm
für den Oberflächenputz parat gestellt. Der in Seewen bei Lehmwerk gelagerte Arlesheimer Aushub-
lehm bildete aber die Materialbasis für die Lehm-Flechtwand. In zwei grossen Bottichen wurde
das Material eingesumpft, danach 2 Tage vor der Lieferung in den Zolli aufgerührt und ausgesiebt.
Es wurde Kalk- und grauer Maurersand sowie 2 cm feines Strohhäcksel dem Lehm zugeben und
im Zwangsmischer fertig dosiert gemischt. Die Lehmmischung wurde in 60 Liter-Becken abgefüllt
und am Tag 1 der Ausführung nach Basel transportiert.
Parallel wurden 50 m2 Lehmwerk-Lehmplatte 15 mm dick aus Arlesheimer Lehm parat gemacht
und geliefert. Der Lehm-Oberflächenputz wurde speziell abgemischt, um das gewünschte Bild
in Textur und Farbe zu erhalten. Die dünnere «ockerfarbige» Wand wurde 1:1 aus Wahlener Lehm
belassen und bei der Lehm-Flechtwand wurde ca. 5 Vol.% stark färbendes rotes Lehmpulver aus
dem Westerwald zugemischt, um die gewünschte rötliche Färbung zu erhalten. Dass das Ergebnis
dem Termitenhügelrot sehr nahe kommt, ist eine glückliche Fügung, aber es war nicht überraschend.
Die Arbeiten konnten dank der Wärme im Gebäude und mit Hilfe von 3 Windmaschinen zügig
trocknen. So wurden die Arbeiten in den versprochenen 4 Wochen realisiert, und der Eingangs-
bereich konnte mit einem 2-wöchigen Zeitpolster danach vor Weihnachten der Benutzung
übergeben werden.
Das Ergebnis fand allseitig grosse Zustimmung.
Pläne
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