degen hettenbach
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architekturbüro
Bürogebäude der EYN Kirche in Mubi, Nord-Nigeria
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Lehmbauprojekt Bürogebäude zur EYN-Geschwisterkirche (Ekklesiyar Yan'nua a Nigeria)
Als krönender Abschluss einer fünfjährigen Motivationsarbeit und durch direkte Beziehung zur EYN
konnte die ILMI-Gruppe der ref. Kirche Oberwil-Therwil-Ettingen dieses erste Lehmbauprojekt
via Basler Mission (Mission 21) realisieren.
Durch die Beziehung der ILMI-Gruppe zum Fachverband IG Lehm Schweiz konnten drei Lehmbau-
fachleute für sechs Wochen zum Aufbau des Bürogebäudes in Mubi (Adamawa State) entsandt werden.
In kürzester Zeit entstand zusammen mit dem einheimischen Bauteam etwas Grosses!
Detailbeschrieb
Das neue TEE-Büro (Theological Education by Extention), Baujahr 2004
Bericht von Renate Ellmenreich + Gunnar Berndsen (GB 2005 verstorben)
Es war lange ein Traum – und nun ist es traumhaft geworden, das neue TEE-Büro in unserem Hof.
Es ist ein schlichter, länglicher Bau mit einem überstehenden Dach ringsherum. So gesehen nichts
Besonderes. Das Besondere ist das Material, es ist größtenteils aus Lehm.
Die Idee dazu kam von Rainer Hettenbach und Andreas Fankhauser von der Unterstützer-
gruppe ILMI aus dem bei Basel gelegenen Ettingen. ILMI hatte schon jahrzehntelang unsere Kirche
über die Basler Mission unterstützt, als sie den Vorschlag machten, einen Teil ihrer Unterstützung
für ein besonderes Projekt zu verwenden, nämlich für den Bau moderner und zugleich nachhaltiger
Lehmhäuser. Früher wurde hier ja fast ausschließlich mit Lehm gebaut, bis die Zementsteine kamen.
Heute meint ein Großteil der Menschen irrtümlicherweise, dass ein modernes und haltbares Haus
aus Zementsteinen gefertigt sein müsste. Die Hitze im Inneren dieser Steinhäuser wird in Kauf
genommen. Wer’s hat, kann sich ja gleich Klimaanlagen mit einbauen, für deren Betrieb allerdings
auch Riesengeneratoren notwendig sind.
Kurz und gut: die ILMI-Gruppe hat mit der EYN eine Vereinbarung über den Bau nachhaltig
gefertigter Lehmhäuser getroffen, die das eben beschriebene Vorurteil sichtbar widerlegen sollen.
Tatsächlich sind die sonnengetrockneten Lehmsteine, die für unser Büro verwendet worden sind,
um ein Vielfaches härter als die hiesigen Zementsteine. Da drei von ILMI gesandte Bauleute auch
gleich noch die Decke aus Lehm gegossen haben, ist es in den Räumen höhlenartig kühl. Eine
lange Veranda ziert die Eingangsfront. Ein hochgelegtes Betonfundament schützt die Erdmauern
vor Regenschäden. Ein vielseitiger Anstrich innen lässt den Lehmverputz durchscheinen, ohne
den Eindruck der Modernität zu schmälern. Und TEE hat endlich ein Büro, in dem alle Mitarbeiter/innen
Platz haben, mit Ausnahme derer, die unsere technischen Geräte bedienen. Für sie haben wir das
ursprüngliche Büro umgestaltet.
Drei Schweizer Lehmbauexperten haben mit den Nigerianern sechs Wochen zusammengearbeitet.
Auch der Austausch beidseitiger Erfahrungen im Bauprozess gehört zu dem neuen Projekt.
Das Ergebnis spricht für die Zusammenarbeit. Die Endauswertung steht zwar noch aus, aber
schon jetzt hören wir immer wieder: "ja, solch ein Haus will ich mir auch bauen”. Was ermutigend ist,
war der Nachahmeffekt doch das erklärte Ziel. Und ganz verkehrt scheinen wir nicht gelegen zu
haben im Treffen der Balance zwischen hoher Qualität und einfach nachzuahmender Bauweise.
Es steht zu hoffen, dass noch mehr solcher Lehmbauten entstehen, nicht nur in unserer Kirche.
Pläne
degen hettenbach & partner · architekturbüro für ökologisches bauen + lehmbau · hinterweg 14 · 4106 therwil · +41 (0)61 721 88 81